30.10.2016

Swiss City Marathon 2016

Distance 42,195 km

Der 10. Swiss City Marathon in Luzern fand bei besten Wetterbedingungen und optimalen Temperaturen statt. Total waren über 10'500 Läuferinnen und Läufer am Start aus allen Kantonen der Schweiz sowie über 48 Nationen der Welt.

Nach dem Jungfrau Marathon im September hiess es dran bleiben für den Abschluss des Laufjahres 2016 mit dem Swiss City Marathon. Dieser findet in diesem Jahr zum 10. Mal statt als Jubiläumslauf. Die Nervosität war deswegen schon im Vorfeld gross. Mein erstes Ziel war jenen unbedingt zu Finishen.

Durch die Herbstferien in der wichtigsten Vorbereitungswoche vor dem Marathon litt mein geplanter Trainingsplan stark und die «Soll-Kilometer» konnten nicht erreicht werden. Zwar versuchte ich dies noch nachzuholen, aber es blieb bei einer „leichten Korrektur“. So liess ich zum ersten Mal die zwei obligaten und bewährten 30-Kilometerläufe aussen. Ich sah dies als Probe um herauszufinden, ob jene wirklich so viel bringen und nötig sind, respektive Auswirkungen auf die Laufzeit haben.

Am Mittwoch vier Tage vor dem Rennen durfte ich noch an einer grossen Pressekonferenz in Milano anlässlich der Eröffnung des neuen Gotthard Bahntunnels den Panettone Gottardo vorstellen. Auf dem Weg dorthin rief mich im Zug die Luzerner Zeitung an, ob ich Interesse hätte an einer persönlichen Berichterstattung anlässlich des Jubiläumlaufes hätte, was ich natürlich gerne tat. Hier der Zeitungsbericht, welcher am Tag vor dem Marathon am 29.10. in der Zentralschweiz erschien.

Als einer der rund 50. Jubiläumsmarathonläufer (alle bisher 9. Marathon in Luzern absolviert), wurde uns in diesem Jahr die Teilnahmegebühr erlassen und am Samstag dem 29. Oktober fand im Hotel Schweizerhof ein sympathisches „get together“ statt bei einem offerierten Apéro. Es war interessant die treuen „Swisscitymarathonis“ kennen zu lernen. Wir tauschen unsere Erfahrungen und Erlebnisse aus. Uns wurden die Nummer 1-50 zugeteilt und mir die ehrenvolle Startnummer 18 im Jubiläumskranz.

Gesund an den Start zu können, ohne Verletzung, Halsweh und sonstigen kleinen Leiden, welchen einem irgendwo einholen können ist schon ein Privileg und für mich jeweils schon die halbe «Miete».

So war es dann auch bei meinem 38. Marathon auch am Sonntag dem 30. Oktober 2016 in Luzern.

Die Wetterbedingungen könnten nicht besser sein und pünktlich traf ich im Startgelände ein. Kurz vor dem Startschuss mit der 2. Gruppe um 09:02 sah ich meinen Bruder Raphael und wir nahmen das Rennen gemeinsam in Angriff.

Am Schwanenplatz standen die Zuschauer bereits in grossen Scharen. Raphael und ich gingen das Rennen schnell an mit einem guten Vierminuten-Schnitt pro Kilometer. Ich wusste, dass ich das Tempo nicht durchziehen kann und drosselte ein bisschen, zumal ich auch noch mit dem Filmen ein beschäftigt war. Hatte jedoch Raphael immer im Bild, was mir gefiel. Das Läuferfeld war schnell unterwegs, nicht zuletzt wegen den vielen Halbmarathonläufer und ich vermochte bis Horw gut mitzuhalten.

Bei den Schrebergärten im Mattenhof sprach mich plötzlich Andy Stütz an. Ein Mitstreiter mit der Startnummer 17. Ich trug die 18. Welch ein Zufall. Wir tauschten uns spontan aus und ich nahm die Gelegenheit wahr uns kurz zu Filmen, siehe Minute 4:26 im Video. Gemeinsam sprangen wir durch das Fussballstadion auf der Allmend, was ein besonderes und erstmaliges Erlebnis war anlässlich dem Jubiläum. Wir waren immer wieder auf gleicher Höhe bis wir zurück in Luzern waren. Die Halbmarathonläufer zogen mich sehr gut mit und ich spürte die Energie und den Power, den ich freilegen konnte, jetzt unmittelbar vor dem KKL.

Mental hart ist jeweils der Schwenk runter der Reuss nach und hoch durch die Altstadt. An diesem eher neuen Streckenteil habe ich mich bis heute nicht gewöhnt, da der frühere Streckenverlauf direkt über die Seebrücke führte. In der Haldenstrasse traf ich auf meine Liebesten und meine Bekannten aus China, welche mich ebenfalls zum Jubiläumslauf respektive meinem privaten Hobby interviewten im Vorfeld für ein chinesisches Touristenmagazin.

Bei der Kehrtwende fasste im mir das Ziel, das Tempo so gut wie möglich zu halten. Dies funktionierte nicht schlecht mit einer Pace von ca. 4:40. Aber ich spürte jetzt, dass mir ein paar Trainings und vor allem die langen Läufe fehlten. Ich befand mich bei Kilometer 30 und hatte bei früheren Marathons schon mehr Reserve. Die Pasta-Rationen, welche ich in meinen Beinen und Muskeln in der Vorwoche «einlagerte» wurden jetzt angebraucht. Ich denke, dass ich vor allem darum sehr gut mithalten konnte. Mein Ziel war einfach nicht über 5 Minuten pro Kilometer zu laufen und einfach immer im Schritt zu bleiben.

Beim Kräftenachlass versuchte ich mit schnelleren kleineren Schritten das Tempo zu halten, also zu «sägen» wie man schön sagt. Es gelang mir nicht schlecht, aber es wurde immer mehr zu einer Kopfsache und der Durchhaltewille war gefragt. In Horw holte mich dann das 03:15er Pacemaker-Team ein und ich musste es gnadenlos passieren lassen. Als wir dann das KKL wieder erblickten zurück in Luzern war ich sehr glücklich. Dem Moderator vor Ort konnte ich sogar im Laufschritt noch ein kleines Interview geben. Die Läuferanzahl war in der zweiten Runde sehr gut überschaubar.

Mit dem Zieleinlauf respektive der Marathonzeit von 3:17:56 war ich dann sehr gut bedient und zufrieden mit dem Ergebnis. Mein Bruder finishte den Halbmarathon ebenfalls hervorragend sowie auch Daniel Weber (von unser Geschäftsleitung) den ganzen Marathon.